Ein König hatte einen Sohn, der war über alle Maßen schön, aber dabei so stolz und übermütig, dass ihm keine Bewerberin gut genug war. Er wies eine nach der andern ab und trieb noch dazu Spott mit ihnen.
Es half keine Einrede, der Pfarrer ward geholt und er musste sich gleich mit der Spielfrau trauen lassen. Als das geschehen war, sprach der König: „Nun schickt sichs nicht, dass du als ein Bettelmann noch länger in meinem Schloss bleibst, du kannst nur mit deiner Frau fortziehen.“
Einmal ließ der König ein großes Fest anstellen und lud dazu aus der Nähe und Ferne die heiratslustigen Frauen ein. Sie wurden alle in eine Reihe nach Rang und Stand geordnet; erst kamen die Königinnen, dann die Herzoginnen, die Fürstinnen, Gräfinnen und Freifrauen, zuletzt die Edelleute.
Nun ward der Königssohn durch die Reihen geführt, aber an jeder hatte er etwas auszusetzen. Die eine war ihm zu dick, „Das Weinfass!“, sprach er. Die andere zu lang, „Lang und schwank hat keinen Gang.“ Die dritte zu kurz, „Kurz und dick hat kein Geschick.“